Der #NaNoWriMo2020 ist zu Ende – Ich bin zufrieden

Der Dezember hat begonnen und damit ist der NaNoWriMo vorbei. Ich muss sagen, es war dieses Jahr ein wenig stressig, aber dafür habe ich auch eine Menge geschrieben. Genau 19.659 Wörter sind es geworden. Eine Menge, wie ich finde. Natürlich ist es nicht einmal die Hälfte von 50.000, aber mir das reicht völlig.
Ich habe sämtliche Adventskalender-Minutengeschichten geschrieben und noch ein paar Episoden, die ins ebook der Elefanten-Minutengeschichten sollen. Nebenher habe ich auch so eine Minutengeschichte geschrieben, die aus dem Adventskalender gefallen ist, weil sie nicht passte und dann habe ich zwei Episoden zu viel geschrieben. Ideen für nächstes Jahr habe ich bereits. Man sieht, es wird noch einige Fortsetzungen geben.
Daneben habe ich zwei Tifa20-Kurzromane begonnen. Den einen jetzt unterbrochen, um einen anderen zu schreiben, der im März veröffentlicht werden soll. Daneben werde ich wohl noch einen beginnen, denn ich habe etwas von einem Schreibwettbewerb gelesen, da muss ich mir was ausdenken.
Der NaNoWriMo ist geschafft und ich habe weitere Projekte, die mich in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten beschäftigen werden.
(Helen Hoffmann)

Heute beginnt der #NaNoWriMo2020

Mit dem Stichtag 1. November beginnt der alljährliche NaNoWriMo, was so viel heißt, man versucht in dreißg Tagen mindestens 50.000 Wörter zu schreiben.
Ob ich so viel schaffen werde, kann ich nicht sagen, denn erst einmal steht die letzte Überarbeitung der Adventskalendergeschichten noch an. Das Cover ist fertig, keine Angst, nächste Woche wird veröffentlicht – garantiert. Dann stehen die aktuellen Adventskalendergeschichten für dieses Jahr an und noch eine Tifa20-Kurzgeschichte.
Ich habe also viel zu tun, aber mit den 50.000 Wörtern weiß ich nicht, ob ich die knacken werde. Höchstwahrscheinlich nicht, habe ich noch nie getan, aber immer eine Menge geschafft.
Ein paar Elefanten-Minutengeschichten muss ich auch noch schreiben, denn das Buch ist noch lange nicht fertig. Einige habe ich bereits geschafft, doch einige stehen immer noch an. Man denkt immer, man sei fertig und dann kommen einem neue Geschichten in den Sinn, die man schreibt, aber die alten lässt man weiter liegen.
Von den neuen werden wahrscheinlich nicht so viele hineinkommen, denn ich will das Ganze auf fünfzig Geschichten beschränken. Das reicht völlig aus.
50.000 Wörter sind eine Menge, ich gebe mich mit der Hälfte zufrieden, will hauptsächlich die Adventskalendergeschichten und die Tifa20-Kurzgeschichte schaffen.
(Helen Hoffmann)

Adventskalender 15. Dezember – Tannennadeln kratzen nur im Hals

Aufgeregt kam Darjeeling angerannt, konnte nicht mehr stoppen und rammte Hilde seine Stoßzähne in den Hintern. Diese fuhr herum und zog Trines Sohn am Ohr.
„Soll ich dir einen Tritt in den Hintern verpassen, damit du endlich lernst, uns nicht mit deinen Stoßzähnen zu traktieren?“
„Du reißt mir das ganze Ohr ab“, jammerte er.
„Verzieh dich, bevor ich wirklich schlechte Laune bekomme. Deine Mutter hätte dich nicht so verhätscheln sollen.“
Darjeeling machte keine Anstalten zu gehen.
„Ich wollte dich was fragen.“
„Deshalb rammst du mir deine Stoßzähne in den Hintern. Vielen Dank!“
Sie wollte sich umdrehen und gehen, überlegte es sich schließlich anders, denn wen außer ihr sollte der Stoßzahnpieker schon fragen? Seine Schwester bestimmt nicht und von Gisela würde er auch keine Antwort erhalten. Die würde sich nur von ihm gestört fühlen. Eigentlich war sie die einzige, die sich um ihn kümmerte. Als Gruppenvorstand musste sie das eben tun.
„Was willst du wissen?“
„Es werden doch jetzt Tannenbäume verkauft.“
„Ja, in der Halle auf der Besucherseite kommt auch wieder einer hin, wie in jedem Jahr.“
„Genau, wenn nun Weihnachten ist und nicht jeder Baum ist verkauft worden, was passiert dann mit denen?“
„Die kommen auf den Misthaufen“, sagte Hilde nach kurzer Überlegung, obwohl sie selbst keine Ahnung hatte, was mit übriggebliebenen Tannenbäumen passierte.
„Was?“, sagte Darjeeling entsetzt. „Ich dachte, die würden wir kriegen.“
„Elefanten fressen keine Tannenbäume, das weiß jedes Kind und damit solltest du das auch wissen.“
„Natürlich fressen wir die“, beharrte er auf seiner Meinung.
„Nein, tun wir nicht. Woher hast du den Blödsinn schon wieder her?“
„Das habe ich ihm Fernsehen gesehen. Dort bekamen Elefanten aus anderen Zoos Tannenbäume.“
„Dann zieh um, wenn du unbedingt einen Tannenbaum fressen willst, aber ich rate dir davon ab. Die Nadeln kratzen entsetzlich im Hals.“
„Die kannst du nicht einfach herunterschlucken.“
„Wenn ich die vorher kaue, habe ich einen entsetzlichen Geschmack im Mund, als hätte ich einen Schluck von Giselas Fußbad genommen.“
„Davon bekommt man grüne Zähne?“, sagte der Stoßzahnpieker entsetzt.
„Ganz genau, deshalb solltest du den Rüssel von Tannenbäumen lassen.“
„Aber ich fand die gar nicht schlecht. Als ich letztes Jahr von einem genascht habe, hat der mir nicht im Hals gekratzt.“
„Ach, warst du deshalb so verrückt? Unsere Betreuer wussten gar nicht, was mit dir los war. Die haben gedacht, du hättest wieder Matschäpfel gegessen, die du irgendwo gefunden hast.“
„Da habe ich gedacht, alles doppelt zu sehen. Bei der Tanne glaubte ich, fliegen zu können.“
„Aus diesem Grund wirst du den Rüssel von Weihnachtsbäumen lassen. Du bist noch viel zu klein, als dass du sie verträgst. Wenn du einen kratzenden Hals haben willst, dann friss ein paar Hagebutten, aber sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.“
„Wieso fressen dann die anderen Elefanten alle Tannenbäume, wenn die einen komisch im Kopf machen?“
„Erstens sind die ausgewachsen und zweitens haben die sich in all den Jahren an diese Kost gewöhnt, dass sie sich an den Ölen in den Tannennadeln nicht stören. Wir hingegen leben gesund.“
„Außer Gisela“, sagte Darjeeling. „Die bekommt Schokolade.“
„Deshalb ist sie auch so dick.“
„Was, du bekommst auch Schokolade?“
Empört sah Hilde den Stoßzahnpieker an.
„Ich bin nicht dick, sondern wohlgenährt! Mach dich vom Acker, bevor ich dir nicht doch noch einen Tritt in den Hintern verpasse. Und halte dich von Tannenbäumen fern.“
Grummelnt zog Darjeeling ab. Er hatte sich so auf den schönen Geschmack der grünen Nadeln gefreut und jetzt sollte er nichts bekommen? Es musste doch irgendeine Möglichkeit geben, wie er wenigstens an einen kleinen Ast kam. Ihm würde schon noch was einfallen, nur die dicke Hilde durfte davon nichts erfahren, sonst landete er im Graben.
(Helen Hoffmann)

Minutengeschichte – Geschenke an Weihnachten

Elefantin Hilde kaute auf einem Stück Holz, als Darjeeling angelaufen kam. Sie versuchte ihn zu ignorieren, aber er blieb direkt vor ihr stehen.
„Was willst du?“, fragte sie genervt. „Hat dein Spezi keine Zeit für dich?“
„Kriege ich was zu Weihnachten?“, fragte der kleine Bulle.
„Ja, einen Fußtritt, wenn du dich nicht trollst.“
„Menno, ich will auch ein Geschenk haben. Ich bin noch kein Erwachsener, also darf ich ein Geschenk bekommen.“
„Du bist ein Elefant“, erinnerte ihn Hilde.
„Na und? Ich will trotzdem ein Geschenk haben!“, sagte Darjeeling trotzig.
„Frag deine Mutter oder Gisela, ob du was von ihnen bekommst oder schreib einen Wunschzettel.“
„Ich kann noch gar nicht schreiben. Lesen ist mühsam genug.“
„Dann schreib, wie du es sprichst.“
Damit drehte Hilde sich um. Für sie war das Gespräch beendet. Darjeeling entfernte sich, unzufrieden, keine passende Antwort erhalten zu haben.
Weihnachten! Geschenke! Worauf die Jugend bloß kam. Als sie so jung wie der Stoßzahnpieker gewesen war, hatte sie zu Weihnachten nie ein Geschenk erhalten. Vielleicht ein paar Leckereien mehr als sonst, aber etwas ganz besonderes war noch nie dabei gewesen. Nein, sie hatte vielmehr die Ruhe genossen. Na ja, seid Gisela da war, war es mit der Ruhe vorbei. Die spielte sich auf seit der Sekunde, wo sie den Heiligen Boden betreten hatte. Damals hatte sie in ihre Schranken gewiesen werden können, aber als dann die alte Britta gestorben war, hatte sich Gisela einfach zur Königin gekrönt. Die war vielleicht die Königin der Toilette, aber mehr auch nicht. Leider hatte sie – Hilde – es nie geschafft, Gisela in ihre Schranken zu weisen. Was sie sich auch ausgedacht hatte, hatte nur dazu geführt, dass sie ins Abseits gestellt worden war.
Inzwischen beschränkte sie sich darauf, Gisela zu beschimpfen. Auch wenn sie zwei Jahre jünger als sie selbst war, sah Gisela viel faltiger und älter aus. Das ließ sich natürlich gut nutzen.
Ansonsten wünschte sie sich nur, ihrer alten Konkurrentin endlich einmal wieder ordentlich in den Hintern treten zu können. Da war Weihnachten doch das rechte Fest, um sich das zu wünschen. Wäre es nicht ein wundervolles Geschenk? Gisela würde es weniger gefallen, aber das interessierte sie nicht. Hauptsache, ihr Geschenkewunsch ging in Erfüllung.
Weihnachten… Ach, eigentlich war es gar kein so schlechtes Fest. Vielleicht sollte sie auch einen Wunschzettel schreiben.