#aprilsettings18 Tag 9 – Würdest du den Schauplatz deiner Geschichte ändern, wenn ein Verlag es wünscht?

Definitiv nicht. Aus denselben Gründen, wie ich bereits an Tag vier geschrieben habe, ist das absolut nicht möglich. Wenn dem Verlag nicht gefällt, wo mein Roman spielt, dann sollen sie sich ein anderes Buch suchen oder einen Autor, der willig genug ist, sich von ihnen herumkommandieren zu lassen. Ich jedenfalls lasse Ägypten als Handlungsort. Es passt nichts anderes und deshalb wird es dabei bleiben. Wozu habe ich es so geschrieben, wenn es anders gewünscht wird? Dafür müsste ich den gesamten Roman umschreiben, andere Personen vorkommen lassen, aber WIE ALLES BEGANN WIRD so bleiben, wie er ist.
Da wäre genauso, als würde man mir sagen, ich solle DIE ROLLEN DES SETH nicht mehr im Tierpark Hagenbeck spielen lassen, sondern im Berliner Zoo.
Das ist ein genauso unmögliches Unterfangen.
(Helen Dalibor)

#aprilsettings18 Tag 8 – Welche Gefühle verbindest du mit dem Ort?

Noch sehr gut erinnere ich mich, als ich den Totentempel der Hatschepsut am Horizont auftauchen sah. Endlich bin ich da, habe ich gedacht. Die Souvenirhändler habe ich überhaupt nicht beachtet und ließ sie links liegen. Allen drehten sie Sachen an, nur ich wurde verschont.
Dann war ich endlich in dem Areal und schritt langsam auf den Totentempel zu. Ich stellte mir vor, was Hatschepsut vor über 3.000 Jahren durch den Kopf gegangen sein mag, als sie zum ersten Mal auf das fertige Bauwerk zuging. „Verdammt, ist das wieder heiß.“ War es das oder? „Ist der schön geworden.“
Was auch immer sie gedacht haben mag, ich war von dessen Schönheit überwältigt, konnte nicht glauben, was die Archäologen in den letzten Jahrzehnten geschafft hatten, als sie den Tempel wieder aufbauten. Man konnte gut sehen, dass sie noch lange nicht fertig waren.
Ich war sprachlos, als ich die ganze Pracht sah. Und dann war da noch dieser sagenhaft blaue Himmel über der Hathor-Kapelle. Einen ähnlich blauen Himmel habe ich seitdem nicht wieder gesehen.
(Helen Dalibor)