#aprilsettings18 Tag 26 – Wenn in deiner Geschichte eine Strecke zurückgelegt wird – wie ausführlich beschreibst du das? Wie sehr gehst du dabei ins Detail?

Das Problem hatte ich bei DAS GUTACHTEN DES TEUFELS, wo ich mir die Frage stellen musste, wie ausführlich ich den Weg von Isis Just und ihren beiden Freundinnen im Pairi Daiza beschreibe. Der Zoo ist nicht gerade klein und ich wollte den Leser nicht damit ermüden, dass alle von einem Gehege zum nächsten gehen. Also bleibt es etwas schwammig und ich erwähne nur den Palace d’Ani, die großen Pandas, die Pinselohrschweine und schließlich den Ort, wo das Elefantenbad mit Mala Tausendschön stattfindet. Alles andere lasse ich raus und beschreibe auch nicht die Wege, wie man von einem Gehege zum anderen kommt. Das könnte ich machen, ist an dieser Stelle aber nicht wichtig, denn es ist nur der Abschluss des Buches.
Anders sieht es aus, wenn in DIE ROLLEN DES SETH Masut nachts vom Ort der Völkerschau ins Elefantenhaus geht. Da beschreibe ich relativ genau, welchen Weg er nimmt und was er sieht.
Bei einer Verfolgungsjagd wähle ich nur markante Punkte aus wie eine Straßenbahnhaltestelle, aber ich beschreibe nicht die gesamte Umgebung. Hätte dabei auch keinen Sinn, schließlich wird gelaufen, da schlendert man nicht durch die Gegend und sieht sich alles genau an.
Ausführlich ins Detail gehe ich nur, wenn es wirklich wichtig ist, ansonsten erwähne ich ein paar Details, bleibe aber schwammig. Ich selbst mag es nicht, wenn zu ausführlich beschrieben wird, weshalb ich es beim Schreiben genauso halte. Man muss als Leser nicht ganz genau wissen, wie es um einen herum aussieht, aber ganz farblos sollte es dann doch nicht sein.
Manchmal muss ich den Text beim Überarbeiten an diesen Stellen noch erweitern, weil ich so etwas aus dem Grunde auslasse, weil ich es beim Schreiben direkt vor mir sehe und deshalb gar nicht darauf komme, dass andere gerne wissen würden, wie die Umgebung aussieht.
(Helen Dalibor)