#aprilsettings18 Tag 26 – Wenn in deiner Geschichte eine Strecke zurückgelegt wird – wie ausführlich beschreibst du das? Wie sehr gehst du dabei ins Detail?

Das Problem hatte ich bei DAS GUTACHTEN DES TEUFELS, wo ich mir die Frage stellen musste, wie ausführlich ich den Weg von Isis Just und ihren beiden Freundinnen im Pairi Daiza beschreibe. Der Zoo ist nicht gerade klein und ich wollte den Leser nicht damit ermüden, dass alle von einem Gehege zum nächsten gehen. Also bleibt es etwas schwammig und ich erwähne nur den Palace d’Ani, die großen Pandas, die Pinselohrschweine und schließlich den Ort, wo das Elefantenbad mit Mala Tausendschön stattfindet. Alles andere lasse ich raus und beschreibe auch nicht die Wege, wie man von einem Gehege zum anderen kommt. Das könnte ich machen, ist an dieser Stelle aber nicht wichtig, denn es ist nur der Abschluss des Buches.
Anders sieht es aus, wenn in DIE ROLLEN DES SETH Masut nachts vom Ort der Völkerschau ins Elefantenhaus geht. Da beschreibe ich relativ genau, welchen Weg er nimmt und was er sieht.
Bei einer Verfolgungsjagd wähle ich nur markante Punkte aus wie eine Straßenbahnhaltestelle, aber ich beschreibe nicht die gesamte Umgebung. Hätte dabei auch keinen Sinn, schließlich wird gelaufen, da schlendert man nicht durch die Gegend und sieht sich alles genau an.
Ausführlich ins Detail gehe ich nur, wenn es wirklich wichtig ist, ansonsten erwähne ich ein paar Details, bleibe aber schwammig. Ich selbst mag es nicht, wenn zu ausführlich beschrieben wird, weshalb ich es beim Schreiben genauso halte. Man muss als Leser nicht ganz genau wissen, wie es um einen herum aussieht, aber ganz farblos sollte es dann doch nicht sein.
Manchmal muss ich den Text beim Überarbeiten an diesen Stellen noch erweitern, weil ich so etwas aus dem Grunde auslasse, weil ich es beim Schreiben direkt vor mir sehe und deshalb gar nicht darauf komme, dass andere gerne wissen würden, wie die Umgebung aussieht.
(Helen Dalibor)

#Autorenwahnsinn Tag 5 – Urlaub mit deinen Protagonisten

Wo würde ich mit Isis Just Urlaub machen wollen? In den Bergen? Nein, daß ist nichts für Isis. Da könnte eine Lawine losgehen, ob nun Stein- oder Schneelawine ist völlig egal. Man muss sich nicht extra dem Risiko aussetzen, wenn es auch anders geht.
Ans Meer? Da langweilt man sich nur und bekommt einen Sonnenbrand. Tja, was bleibt da übrig?
Natürlich, Ägypten. Da könnten wir am Totentempel der Hatschepsut gegenseitig aus unserem Wissensschatz schöpfen, den Tempel von Karnak unsicher machen und das Luxor-Museum besuchen, was wir beide noch nicht kennen.
Aber es gibt noch einen weiteren Ort, den Isis und ich aufsuchen könnten und den wir auch bestimmt aufsuchen würden. Wir würden nach Belgien fahren und dort Europas klügsten Elefanten besuchen. Mala würde sich über unseren Besuch freuen, außerdem könnten Isis und ich uns dort gleich ein paar Ruinen widmen, wo es bestimmt etwas außergewöhnliches zu entdecken gibt – und das ist kein großer Panda, der eine Rutsche benutzt.
Mit Mona würde ich einen Besuch in Frankreich, um auf den Spuren des Moschusochsen unterwegs zu sein. Marseille, Nizza und schließlich Paris, wo sich sein Grab befindet. Dazu noch ein Besuch in der Cinématique Francaise, wo wir vielleicht Glück haben und es läuft tatsächlich ein Film mit ihrem Lieblingsschauspieler.
Bei Karla ist es wirklich schwierig, weil ich mir bei ihr wirklich noch nicht Gedanken darüber gemacht habe, wo ich mit ihr verreisen würde. Bei ihrem Vorbild wüsste ich es, aber da ich Karla diesen Punkt nicht gegeben habe, fällt das aus. Tja, was fällt mir da jetzt ein? Ein Strandurlaub, den ich aber nur im Schatten verbringen werde und an meinem aktuellen Projekt schreibe.
(Helen Dalibor)

Mit Isis Just nach Ägypten. Hier ist der Totentempel der Hatschepsut zu sehen: Djeser Djeseru – das Göttliche des Göttlichen