Die Zeit hängt einem im Nacken

Ein paar Tage bin ich nun nicht dazu gekommen, Aneba1 zu überarbeiten. Wichtige Dinge – was kann es Wichtigeres geben als den Roman zu überarbeiten? – haben mich von der Arbeit abgehalten.
Nun hinke ich ein wenig in meinem Zeitplan hinterher. Eigentlich bin ich schon lange nicht mehr im Plan, seitdem ich festgestellt habe, dass es einfach nicht möglich ist, ein Kapitel pro Tag zu überarbeiten. Danach verlegte ich mich auf eine Seite pro Tag, aber auch das ist leider kaum zu schaffen. Manchmal bin ich froh, wenn ich ein Viertel schaffe.
Letzte Woche habe ich noch einmal nachgelesen, wann die Deadline für das Einreichen des Manuskripts bei dem Wettbewerb ist – Ende Juni. Das sind noch anderthalb Monate, aber wenn ich so weiter mache, werde ich das nicht schaffen. Also muss ich mich ranhalten, um es bis dahin tatsächlich zu schaffen. Es sind einige Kapitel, die noch überarbeitet werden müssen, aber nicht nur ein oder zwei Sätze. Ich habe meine alles komplett umgeschrieben. Da kann man sich fragen, warum ich das gesamte Projekt nicht neu geschrieben habe. Das wäre nicht mehr das gewesen, wie ich es geplant hatte. Also wurde alles überarbeitet und auf den Kopf gestellt.
Ich hoffe, dass ich es noch bis zum Einsendeschluss rechtzeitig schaffen werde.
Bitte Daumen drücken!
(Henrik Quedburg)

Vier Wochen Schreiben – Tag 17

Heutiges Thema: Sollte man chronologisch schreiben oder das Ende vor dem Anfang?
Manchmal kann es vorkommen, dass ich mit einem Roman beginne, mich dann aber dem Ende zuwende und dieses erst einmal schreibe. So ganz ungewöhnlich ist das nicht. Joanne K. Rowling soll das Ende von „Harry Potter“ Jahre vorher geschrieben haben, bevor der letzte Band herausgekommen ist. Das Ende sei in einem Tresor vor fremden Augen verwahrt worden.
Wenn ich einen Roman im Kopf habe, dann meist auch das Ende. Bei DIE ROLLEN DES SETH habe ich auch nicht alle Kapitel chronologisch der Reihe nach geschrieben, wie sie nun zu lesen sind. Irgendwann fing ich an, nur die Kapitel zu schreiben, die in der Vergangenheit spielen und verfuhr auch so mit den Kapiteln, die in der Gegenwart spielen. Doch während ich diese Kapitel schrieb, kam mir die Idee für das Ende. Ich schrieb es nieder, musste allerdings am Ende noch ein paar Kleinigkeiten umändern, weil sich ein paar Dinge in der Realität geändert hatten.
Bei IM ZEICHEN DES DENKMALS habe ich relativ chronologisch geschrieben. Nur das Kapitel, wo Isis und Karla sich im Völkerschlachtdenkmal umsehen, wurde erst am Ende geschrieben, als ich alle anderen Kapitel bereits fertig waren. Der Prolog kam auch erst ganz am Ende hinzu. Ich hatte ihn nicht geplant gehabt, genauso wie das erste Kapitel. Beide sind erst gegen Ende der Entstehung des Romans entstanden, weil ich merkte, dass der Anfang nicht ganz passte. Ursprünglich sollte es mit dem Russlandfeldzug beginnen, aber ich erkannte, dass ich einen anderen Anfang brauchte.
So ist das während des Schreibens. Man merkt, dass etwas nicht passt, dass etwas geändert werden muss. So kann man natürlich chronologisch Kapitel für Kapitel schreiben, aber irgendwann kommt der Punkt, wo man irgendein anderes Kapitel schreiben muss, das erst viel später auftaucht oder irgendwo an den Anfang gehört.
Das ist genauso, wie man sich nicht genau an den Ablaufplan hält, wie ich es bereits gestern geschrieben habe. Man kann sich genau an das halten, was man in den Kapitelzusammenfassungen geschrieben hat oder man verändert es, weil es viel besser passt als die ursprüngliche Idee. Denn das ist das Schreiben. Man plant zwar etwas, aber am Ende ist man überrascht, dass etwas anderes herauskommt, als man zuvor gedacht hatte.
(Helen Dalibor)

Vier Wochen Schreiben – Tag 16

Heutiges Thema: Braucht es einen Plan, um einen Roman zu schreiben?
Früher habe ich das tatsächlich gemacht. Habe einen Roman genau durchgeplant, für jedes Kapitel eine kurze Zusammenfassung geschrieben und dann mich ans erste Kapitel herangewagt.
Natürlich hielt ich mich nicht strikt an das, was ich mir vorgenommen hatte, sondern habe auch mal ein anderes Kapitel eingefügt oder das zuvor geplante Kapitel ein wenig verändert. Es gab zwar eine Vorlage, aber ich habe mich nicht immer an das gehalten, was ich zuvor geschrieben hatte.
Heutzutage habe ich grobe Skizzen im Kopf, mache aber keine Zusammenfassungen für Kapitel mehr. Fast nicht mehr. Nur wenn ich schnell etwas beendet haben will, mache ich mir noch einen Plan. Das funktioniert tatsächlich. Vor allem sehe ich es nicht als strenges Korsett und schreibe so, wie es gerade passt. Der Plan ist nur eine Vorlage an das ich mich halten kann aber nicht muss.
Früher habe ich wirklich alles durchgeplant, was ich schreiben wollte, sogar das Projekt, was ich mit einer Freundin schreiben wollte. Die schrieb mir dann bei Charakterisierung meiner Figur, ich solle alles nicht so planen. Na ja, das hat mir zu denken gegeben. Aber wenn ich bei einem Projekt nicht weiterkomme, dann ertappe ich mich heute noch dabei, dass ich einen Plan mache.
Man muss so einen Plan nicht machen, aber völlig planlos sollte man an ein Projekt auch nicht herangehen. Natürlich hat man eine grobe Idee, wenn man etwas schreiben will, aber während des Schreibens lässt man sich überraschen, wie es weitergehen wird. Bei einem Plan hat man eine Vorgabe, an die man sich nicht strikt halten mag, aber irgendwie bleibt man doch in dem Korsett hängen.
(Helen Dalibor)