Adventskalender 5. Dezember – Ohne Plan läuft nichts

Endlich hatte sie Zeit, sich einen Plan für Heiligabend aufzustellen. Eigentlich ging das bereits zwei Tage früher los, Dann wurde der Baum aufgestellt und Torsten musstediesen schmücken.
Das machte sie nicht auch noch. In der Küche hatte sie genug zu tun. Erst musste das Dessert gemacht werden, dann die Vorspeise und an Heiligabend die Gans.
Die Beilagen wurden am Vortag gemacht, dann brauchte sie den Rotkohl nur noch erwärmen. Auf die Kartoffelklöße musste sie ein Auge haben, während die Gans die letzte halbe Stunde im Ofen war. Das letzte Mal waren die ihr zerfallen.
Sollte es dieses Jahr nicht Semmelknödel geben? Sie hatte ein Gespräch im Kopf, bei dem Semmelknödel erwähnt wurden. Das musste sie klären und schrieb es sich zur Erinnerung dick auf einen Haftnotizzettel.
Die Gans sollte es um fünf Uhr geben. Spätestens zwei Stunden zuvor musste sie in den Ofen, damit sie rechtzeitig fertig war.
Dann anderthalb bis zwei Stunden essen und reden. Anschließend würde die Bescherung stattfinden. Die Geschenkewaren allebesorgt und verpackt. Musste noch irgendetwas eingeplant werden?
Verdammt! Ihr Bruder samt Familie hatte sich angesagt. Deren Zug würde erst um halb fünf am Bahnhof ankommen. Selbst ohne Verspätung würde ihr Bruder es nicht rechtzeitig bis zum Essen schaffen.
Verdammt! Er brachte ihren ganzen Zeitplan durcheinander. Wozu machte sie sich die Mühe, wenn ohnehin alles über den Haufen geworfen wurde?
Auf dem Blatt Papier stand der perfekte Ablauf für den Heiligen Abend. Nur ihr Bruder machte ihr einen Strich durch die Rechnung. Konnte er nicht einen Tag früher anreisen? Solange er nicht ihren Plan durcheinander brachte, war ihr einiges recht, auch die Anwesenheit seiner verzogenen Gören.
An ihrem Ablauf des Abends durfte niemand rütteln. Alles musste so sein, wie sie es sich vorstellte.
(Helen Hoffmann)

#nanowrimoinch2018 Tag 6 – Wie sieht dein Spannungsbogen aus? Sehr rasant? Nach welchen Methoden arbeitest du hier?

Da achte ich gar nicht drauf. Ich schreibe und wenn dann etwas kommt, wo der Leser den Atem anhält, ist es eben so. Aber einen Plan habe ich dafür nicht, ich lasse es auf mich zukommen, wie es gerade in die Handlung passt.
(Henrik Quedburg)

#LovemyVillain Tag 23 – Kontrolle – Bist du Kontrollfreak oder lässt du die Dinge auf dich zukommen?

Kontrollfreak, was ist das? Ich habe immer und überall die absolute Kontrolle über meine Pläne. Wenn nicht ab und zu etwas schiefgehen würde, weil meine Leute Fehler machen, würde ich nicht immer noch im Wartezustand sein, sondern mir würde längst gehuldigt werden.
Manchmal muss ich allerdings die Dinge auf mich zukommen lassen, denn dann überschlagen sich die Ereignisse. So musste ich schon manchen Plan über den Haufen werfen, weil sich die Situation komplett verändert hatte.
Natürlich habe ich lieber die Kontrolle über alles, aber wenn es anders nicht möglich ist, muss ich die Dinge nehmen, wie sie kommen.
(Henrik Quedburg)

Das Buch ist überarbeitet – auf dem Papier

Wie viele Jahre es gedauert hat, um Aneba – Die Rückkehr endlich zu überarbeiten, weiß ich nicht. Ein Jahrzehnt ist es auf alle Fälle gewesen, aber nun ist es fertig und ich muss die Änderungen in meine Textdatei auf dem Computer übertragen. Das ist genau so eine Arbeit, die ich überhaupt nicht leiden kann. Deshalb wird es wahrscheinlich auch wieder einige Zeit dauern bis Aneba – Die Rückkehr fertig ist und veröffentlicht werden kann.
Die letzten siebzig Seiten zu überarbeiten habe ich auch nur geschafft, weil ich mir vorgenommen hatte, täglich eine Seite zu überarbeiten. Das habe ich bis auf einige Tage auch wirklich durchgezogen, sodass ich letzte Woche, am 5. November endlich fertig war.
Ich müsste mir jetzt einen Plan machen, damit ich wieder pro Tag eine Seite in meine Textdatei übertrage. Aber momentan habe ich wirklich keine Zeit dazu, weshalb es wohl bis zum nächsten Ahr dauern wird. Aber 2018 wird endlich Aneba – Die Rückkehr veröffentlicht werden. Und danach kommen drei weitere Teile. Es wird veröffentlicht werden, nur eben nicht heute oder morgen.
(Henrik Quedburg)

Vier Wochen Schreiben – Tag 26

Heutiges Thema: Welche Erfolge von Buchautoren kannst du nicht nachvollziehen?
Vor ein paar Tagen habe ich den neuen Roman „Das Paket“ von Sebastian Fitzek bekommen. Ein paar Seiten habe ich bereits gelesen und ich muss sagen, dass es mich genauso wenig vom Hocker reißt wie die Vorgänger, die ich bereits gelesen habe. Ich habe nicht alle Romane von Sebastian Fitzek gelesen, aber die ich bisher gelesen habe konnten mich alle nicht wirklich überzeugen. „Noah“ ist eine Ausnahme, aber wirklich überragend finde ich auch diesen Roman nicht.
Wieso werden die Romane eigentlich Psychothriller genannt? Hängt das damit zusammen, dass die Hauptfigur in den Wahnsinn getrieben wird oder an seiner Zurechnungsfähigkeit zweifelt? Ansonsten kann ich diese Bezeichnung nicht verstehen. Thriller lasse ich schon gelten, denn ein Krimi ist es weniger, historisch schon gar nicht und Science Fiction sowieso nicht. Was bleibt also für ein Genre übrig, wenn alle anderen nicht passen. Richtig einzig das Thriller-Genre. Das kann man wirklich für alles benutzen, selbst wenn der Roman total langweilig ist. Aber ich will jetzt nicht darüber diskutieren, wann ein Thriller auch als solcher bezeichnet werden darf. Ich erinnere mich nur an den Satz eines ehemaligen Kollegen, der sagte, dass Thriller immer spannend seien. Das habe ich damals so stehen lassen, obwohl ich völlig anderer Meinung war, aber ich musste den Artikel schnell beenden, da blieb keine Zeit für die Definition Thriller.
Ich kann jedenfalls den Erfolg von Sebastian Fitzek nicht nachvollziehen. Für mich sind seine Bücher allesamt nicht besonders. Gut, sie sind nicht schlecht geschrieben, aber die Handlung finde ich meist langweilig. Ich habe mich schon bei seinen Romanen dabei ertappt, wie ich genervt durchgerechnet habe, wie viele Seiten ich noch lesen muss bis ich endlich fertig bin.
Genauso ergeht es mir meist auch mit den „Psychothrillern“ (schon wieder dieser Begriff) von Arno Strobel. „Der Sarg“ war noch halbwegs interessant (das Wort meine ich nicht so negativ, wie es heute meist gedeutet wird), aber bei „Das Dorf“ war dann der Höhepunkt der schlechten Handlung und des schlechten Schreibens erreicht. Ja, bei diesem Roman kam gleich beides zusammen. Außerdem regte ich mich über diese seltsame Einseitigkeit der Hauptfigur auf. So bescheuert kann niemand agieren, wie es dort geschildert wird. Man müsste schon sehr plemplem sein, um tatsächlich so zu handeln.
Danach müsste man eigentlich aufhören, Romane dieses Autors zu lesen, was ich aber nicht getan habe. Ich finde die nachfolgenden Romane auch nicht perfekt, aber so richtig schlimm wie „Das Dorf“ sind sie nicht.
Mein Lieblingsautor unter denen, deren Erfolg ich tatsächlich nicht nachvollziehen kann, ist Dan Brown. Weder sind seine Romane spannend – bei „Das verlorene Symbol“ habe ich Seiten mit ewig langen Beschreibungen überschlagen – noch sind sie gut recherchiert. Einfach zu behaupten, dass Dinge so seien, obwohl bewiesen ist, dass es nur eine Erfindung von einigen Menschen gewesen ist, macht etwas noch lange nicht wahr. Über so was rege ich mich auch maßlos auf. Ich behaupte doch auch nicht, dass es die „Hüter des wahren Horus“ in der Realität geben würde. Könnte ich natürlich tun. Dazu müsste ich nur ein paar „Beweise“ zusammenbasteln und schon habe ich meine Wahrheit. Gut, in der heutigen Zeit der „Fake News“ sollte so was nicht verwundern, aber man sollte nicht alles glauben, was ein Autor in seinem Vorwort oder Nachwort behauptet.
Ich kann den Hype um Robert Langdon wirklich nicht verstehen. Die Bücher sind kurzweilig, aber bei den Romanen ist es mir oft wie bei den Romanen von Sebastian Fitzek gegangen, wann ist denn nun endlich Schluss?
Und dann gibt es noch die Romane von Iny Lorentz. In einem früheren Beitrag habe ich bereits darüber berichtet, was mir an diesen Romanen nicht gefällt. Es sind nicht alle Romane, aber die meisten. Die Hauptfigur agiert völlig kopflos und rennt sehenden Auges in ihr Unglück.
Auch wenn dieses Problem nicht bestehen würde, kann ich den Erfolg der Bücher von Iny Lorentz einfach nicht nachvollziehen. Es sind vielfältige Themen, aber oft wiederholt es sich auch.

Das sind die Autoren, deren Erfolge ich nicht nachvollziehen kann. Vielleicht werde ich auch mal darüber berichten, welcher Roman mich am meisten enttäuscht hat.
(Helen Dalibor)

Vier Wochen Schreiben – Tag 25

Heutiges Thema: Sollte man reale Charaktere in seine Handlung einbauen?
Bei historischen Handlungen ist es ganz gut, wenn man reale Charaktere einbaut. Das muss nicht unbedingt die Hauptperson werden, aber als Randperson kann die historische Persönlichkeit kurz auftauchen. Genauso ist es denkbar, dass diese Persönlichkeit eine größere Nebenrolle spielt.
Ich finde es wichtig, dass eine historische Persönlichkeit auftaucht, wenn die Handlung in der Vergangenheit spielt. Diese Rolle muss nicht groß sein, sie muss auch nicht unbedingt mit zur Handlung beitragen, aber sie sollte drin vorkommen. Das macht sich immer besser, ansonsten könnte die Handlung in jeder x-beliebigen Zeit angesiedelt sein. Man hat sich zwar für das 15. Jahrhundert beispielsweise entschieden, aber die Figuren agieren in einem geschlossenen Umfeld, das genauso gut im 18 Jahrhundert oder in der Gegenwart spielen könnte.
Spielt nun hingegen der Roman in der Gegenwart ist das ganz etwas anderes. Wenn ich ehrlich bin, baue ich in Gegenwartsromane keine realen Personen ein. Erstens weiß ich nicht genau, was es mir bringen soll und zweitens ist mir das einfach zu heikel. Wenn man jemanden mal erwähnt, der noch lebt, dann ist das etwas anderes, aber ich würde diese Person nie selbst persönlich in einem meiner Romane auftreten lassen.
Vielleicht würde ich es tun, wenn ich die Person sehr gut kennen würde und sie mir erlaubt hätte, dass ich es tun dürfe. Das wäre etwas anderes, aber ansonsten lasse ich es lieber bleiben.
(Helen Dalibor)

Vier Wochen Schreiben – Tag 24

Heutiges Thema: Gibt es etwas, dass dich stört, wenn du am Schreiben bist?
Im Grunde genommen gibt es da nicht viel. Es sind eigentlich nur Geräusche, die mich stören. Ein immer wiederkehrendes Geräusch, wenn jemand die Fingerknöchel knacken lässt oder irgendeine – für mich – furchtbare Musik zu hören ist. Da kann es mir wirklich schwer fallen, mich zu konzentrieren und etwas Vernünftiges zu Papier zu bringen.
Ansonsten kann ich mir natürlich selbst das Leben schwer machen, indem ich eine Dokumentation oder ein Hörbuch laufen lasse. Da muss ich mich entscheiden. Will ich etwas hören oder mich aufs Schreiben konzentrieren. Hintergrundmusik hingegen ist in Ordnung, solange sie keinen Text enthält. Denn sobald gesungen wird, registriert es mein Gehirn und ich konzentriere mich nicht mehr richtig aufs Schreiben. Handelt es sich um rein instrumentale Musik, kann es dennoch sein, dass ich abschweife und mich auf die Musik konzentriere. Das kann vor allem dann sein, wenn diese Musik eigentlich mit einem Text unterlegt ist. Dann singe ich innerlich dieses Lied mit und kann mich auf etwas anderes nicht mehr konzentrieren.
Deshalb höre ich keine Musik, wenn ich schreibe. Früher hat es mich nicht so sehr gestört als heute. Ob es daran liegt, dass ich älter werde? Keine Ahnung.
Weil ich früher Musik zu den Projekten, an denen ich schrieb, gehört habe, sind bestimmte Stücke für mich mit einem bestimmten Projekt verbunden. Höre ich mir heute diese Lieder an, muss ich sofort an den Roman oder die Kurzgeschichte denken, die ich mit diesem Stück verbinde.
Besonders nervig finde ich Menschen, die alle anderen an ihren Telefongesprächen teilhaben lassen wollen. Was interessiert es mich, ob da der Gerhard spricht, der morgen eine Fahrt nach XYZ unternehmen will. Dies allerdings schon um acht und nicht erst um neun Uhr. Dem Tim und dem Hans hat er bereits bescheid gesagt.
Möchte man so etwas hören? Nein, außer man baut es später in irgendeine Geschichte ein – natürlich ein wenig verfremdet.
(Helen Dalibor)

Vier Wochen Schreiben – Tag 23

Heutiges Thema: Wo informierst du die Leser über Neuigkeiten?
Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Die meisten Informationen verbreite ich über Facebook, die sogleich auf Twitter erscheinen. Man kann sich also überlegen, wo man mir folgen möchte. Entweder auf Twitter oder auf Facebook. Die Informationen sind dieselben.
Ich bin aber auch auf tumblr vertreten. Poste dort allerdings keine großen Neuigkeiten. Vielleicht mal eine Leseprobe oder ähnliches. Diese Dinge kann man aber auch auf meiner WordPress-Seite lesen, wo ich ebenfalls Leseproben veröffentliche oder kleine Artikel mit Dingen, die mich gerade beschäftigen.
Und auch auf Pinterest und Instagram bin ich vertreten. Mit Pinterest bin ich noch nicht ganz so vertraut, aber bei Instagram habe ich bereits ein paar Sachen veröffentlicht. Dort sollen es hauptsächlich Bilder sein, wenn mir etwas ins Auge fällt oder ich andere Dinge entdecke, wo ich denke, dass diese interessant sein könnten.
Eine Website habe ich bisher nicht. Zwar bin ich seit Jahren dabei, so eine zu basteln, aber irgendwie komme ich nicht zu einem Abschluss. Woran es liegt? Keine Ahnung, ich schaffe es einfach nicht, damit fertig zu werden. Dabei könnte ich auf einer Website ganz leicht all meine Werke präsentieren und Leseproben einstellen, wie auch Informationen zu den einzelnen Figuren der Romane schreiben.
Irgendwie soll es das noch nicht sein. Also muss noch abgewartet werden bis eine Website von mir erreichbar sein wird. Bis dahin bieten Facebook und Twitter die besten Möglichkeiten, um mit mir in Kontakt zu treten und das Neueste bezüglich meiner Werke und Ideen zu erfahren.
(Helen Dalibor)

Vier Wochen Schreiben – Tag 22

Heutiges Thema: Wie kommt man auf einen passenden Titel?
Manchmal brauche ich ziemlich lange bis ich einen passenden Titel gefunden habe mit dem ich wirklich zufrieden bin. DIE ROLLEN DES SETH beispielsweise hieß anfangs „Das Amulett des Todes“. In der Handlung kommt ein Amulett vor, dass jedem Träger den Tod bringt. Allerdings war es eher etwas nebensächliches, sodass dieser Titel nicht wirklich passend war.
Ein Titel muss für mich genau das aussagen, was in der Handlung passiert. Also bei IJ2 eben DIE ROLLEN DES SETH. Denn es geht um diese Schriftrollen, die ein Geheimnis bergen, die die Geschichte umschreiben. Das Amulett hingegen ist nicht besonders interessant. Es gehört zu dem Krug, aber es schreibt nicht die Geschichte um.
Bei IJ5 war ich etwas länger am überlegen. Es sollte etwas mit dem Völkerschlachtdenkmal zu tun haben. So kam ich erst einmal auf „Im Schatten des Denkmals“, was mir aber noch nicht so richtig gefiel. Letztendlich wurde es dann IM ZEICHEN DES DENKMALS. Unter diesem Titel ist das Isis Just-Abenteuer auch im November letzten Jahres erschienen. Es veranschaulicht, dass das Denkmal etwas mit der Handlung zu tun hat.
Auch jetzt bei IJ7 habe ich bereits den Titel gefunden. Er hat etwas mit dem zu tun, worum es am Ende in dem Isis Just-Thriller gehen wird. Da ich aber den Titel erst veröffentliche, wenn die Veröffentlichung des Buches kurz bevor steht, wird man sich noch einige Monate gedulden müssen, um den Titel zu erfahren.
So leicht wie bei den drei Romanen ist es nicht immer. Manchmal weiß ich bis zum Ende praktisch nicht, wie nun die Kurzgeschichte heißen soll. Da bin ich dann oft am überlegen, schreibe Titel auf, verwerfe sie, schreibe neue darunter. Das geht so lange bis mir irgendwann ein Titel einfällt, der mir wirklich gefällt. Bei einer Geschichte, die ich gerade schreibe, weiß ich auch noch nicht, wie sie heißen wird. Ich bin sehr am überlegen, aber ich weiß es einfach noch nicht.
(Helen Dalibor)

Vier Wochen Schreiben – Tag 21

Heutiges Thema: Hat dich während deines Schreibprozesses eine Szene besonders berührt?
Ja, eindeutig. Ich weiß noch, wie ich damals irgendwo draußen saß und dieses Kapitel zu Papier brachte. Anfangs schossen mir die Tränen nur in die Augen, später liefen sie mir aber die Wangen hinunter. Ich war immer nur am Wischen, am Schreiben und wieder am Wischen. Zum Glück ist niemand vorbeigekommen und hat mich gefragt, ob alles in Ordnung sei. Was hätte ich darauf antworten sollen? Mir geht es gut, ich schreibe nur gerade eine Abschiedsszene und muss deshalb so heulen. Hätte ich das antworten sollen? Natürlich hätte ich das tun können, aber ob mein Gegenüber mir das abgenommen hätte, bleibt fraglich.
Bei dieser Szene, die ich damals geschrieben habe, weine ich heute noch. Ich kann einfach nichts dagegen tun. Mir kommen einfach die Tränen. Vielleicht hängt das heute auch eher damit zusammen, dass dieses Kapitel real geworden ist.
In dem Kapitel geht es darum, dass jemand von seinem Lieblingselefanten Abschied nehmen muss. Wer DIE ROLLEN DES SETH kennt, wird wissen, welchen Elefanten und welches Kapitel ich meine (Kapitel HIER nachlesen). In dem Kapitel muss Pascal von seiner Elefantin Berta Abschied nehmen. Wer das Nachwort kennt (HIER nachzulesen), wird wissen, dass auch ich einen Elefanten habe, der mir viel bedeutet und von der ich ebenfalls auf eine ähnliche Art und Weise Abschied nehmen musste.
Manche mögen nun denken, dass ich das Kapitel geschrieben habe, nachdem Mala nach Belgien umgezogen ist. Das stimmt nicht. Geschrieben habe ich das Kapitel fast auf den Tag genau ein Jahr, bevor Mala gehen musste. Es wurde Anfang Juli 2011 geschrieben, während Mala Anfang Juli 2012 umzog. Beides hat nichts miteinander zu tun. Es ist nur ein Zufall gewesen, wenn auch ein merkwürdiger. Wobei Mala schon seit 2008 nicht mehr sicher war, seitdem es Überlegungen gab, einen neuen Zuchtbullen zu holen, aber irgendwie hatte man gehofft, dass sie doch würde bleiben können. Und dann war sie plötzlich weg und es tat sich eine Lücke auf, die in den fast fünf Jahren nicht gefüllt werden konnte.
Als ich das besagte Kapitel überarbeitete, war Mala noch da gewesen, dennoch kamen wir auch da erneut die Tränen. So ergeht es mir immer noch. Ich muss dieses Kapitel nur lesen und schon brauche ich ein Taschentuch, um die Tränen wegzuwischen.
(Helen Dalibor)

P.S.: Nicht wundern, wenn in dem Kapitel der Elefant noch Jenny heißt. So sollte Berta zu Beginn heißen, ich habe mich allerdings später entschieden, dass sie einen anderen Namen bekommen soll.