#OktoberGeheimnisse Tag 21 – Wie zufrieden bist du mit deiner Rolle?

Beklagen kann ich mich nicht. Ich erlebe ständig Abenteuer, lerne Neues hinzu und langweile mich nie. Was will ich mehr?
Natürlich gibt es auch Dinge, die ich nicht so gerne mag, aber darüber kann ich hinwegsehen. Also dieses ewige Gejaule wegen Tausendschön, da muss nun wirklich nicht sein. Wie alt bin ich, dass ich wegen eines Elefanten weine? Bin ich ein Baby? Nein, eine erwachsene Frau und deshalb wäre es schön, wenn das mit Tausendschön etwas weniger werden würde.
Und dann Oliver. Ich würde den Kerl gerne in den Wind schießen, aber Helen lässt sich einfach nicht überreden. Keine Ahnung, was sie mit dem noch vorhat, aber mir ist er seit einiger Zeit nicht mehr so ganz geheuer. Mit dem stimmt was nicht.
Das ist eigentlich das einzige, was mich so stört. Ach ja, momentan kommt es mir so vor, als würden meine Freundinnen eine größere Rolle einnehmen als ich. Wenn hier einer die großen Abenteuer zu erleben hat, bin ich das, oder nicht? Ich bin die Hauptfigur, als habe ich die gefährlichen Dinge zu übernehmen, schlittere blind in die Gefahr hinein und muss mich vor Feinden erwehren. Aber nichts, stattdessen Karla oder Mona. Da bin ich echt beleidigt.
Vielleicht ändert sich das noch.
(Helen Dalibor)

Vier Wochen Schreiben – Tag 25

Heutiges Thema: Sollte man reale Charaktere in seine Handlung einbauen?
Bei historischen Handlungen ist es ganz gut, wenn man reale Charaktere einbaut. Das muss nicht unbedingt die Hauptperson werden, aber als Randperson kann die historische Persönlichkeit kurz auftauchen. Genauso ist es denkbar, dass diese Persönlichkeit eine größere Nebenrolle spielt.
Ich finde es wichtig, dass eine historische Persönlichkeit auftaucht, wenn die Handlung in der Vergangenheit spielt. Diese Rolle muss nicht groß sein, sie muss auch nicht unbedingt mit zur Handlung beitragen, aber sie sollte drin vorkommen. Das macht sich immer besser, ansonsten könnte die Handlung in jeder x-beliebigen Zeit angesiedelt sein. Man hat sich zwar für das 15. Jahrhundert beispielsweise entschieden, aber die Figuren agieren in einem geschlossenen Umfeld, das genauso gut im 18 Jahrhundert oder in der Gegenwart spielen könnte.
Spielt nun hingegen der Roman in der Gegenwart ist das ganz etwas anderes. Wenn ich ehrlich bin, baue ich in Gegenwartsromane keine realen Personen ein. Erstens weiß ich nicht genau, was es mir bringen soll und zweitens ist mir das einfach zu heikel. Wenn man jemanden mal erwähnt, der noch lebt, dann ist das etwas anderes, aber ich würde diese Person nie selbst persönlich in einem meiner Romane auftreten lassen.
Vielleicht würde ich es tun, wenn ich die Person sehr gut kennen würde und sie mir erlaubt hätte, dass ich es tun dürfe. Das wäre etwas anderes, aber ansonsten lasse ich es lieber bleiben.
(Helen Dalibor)