#aprilsettings Tag 19 – Gibt es Tiere an deinen Schauplätzen?

Kommt darauf an, um welches Buch es sich gerade handelt. Bei DIE ROLLEN DES SETH kommen einige Tiere vor und speziell ein Elefant namens Bertha. Die lebt in dem Stellinger Tierpark und wird unter anderem von Pascal versorgt, der dort als Tierpfleger arbeitet. Sie ist der Liebling der Kinder und sehr gelehrig. Angeblich kann sie sogar sprechen, aber ob das wirklich stimmt…
Die Handlung des Romans spielt einmal in dem Zeitraum von 1912 bis 1922 und von 2009 bis 2012. Das Tier, was immer wiederkehrt, ist der Elefant und zwar immer eine bestimmte. In der Handlung von vor über hundert Jahren ist es Bertha und in der von 2009 bis 2012 ist es Elefantin Mala. Während die letzte tatsächlich existiert, hat es erstere nicht gegeben. Es gab zwar tatsächlich einen „Liebling der Jugend“, aber die hatte einen anderen Namen. Außerdem waren die Elefanten damals nicht lange in dem Tierpark untergestellt, sondern wurden schnell weiter vermittelt, doch manchmal gab es eine Ausnahme…
In den nachfolgenden Romanen IM ZEICHEN DES DENKMALS, DAS GUTACHTEN DES TEUFELS und WIE ALLES BEGANN kommt dann Elefantin Mala vor. Im letztgenannten ist es der Hamburger Tierpark, weil die Handlung 2003 spielt, während Tausendschön in den anderen beiden Thrillern bereits im Pairi Daiza in Belgien lebt, wo sie im Juli 2012 hinziehen musste.
Ansonsten gibt es keine Tiere, die bei meinen Schauplätzen vorkommen. Natürlich schreibe ich auch mal von Löwen oder Tigern, aber in der Hauptsache geht es immer nur um einen Elefanten. Diesem widme ich auch jedes Buch. Es kann ihr zwar egal sein, aber ich denke, wenn sie davon wüsste, würde sie sich freuen. Mala hält nämlich sehr viel auf sich. Aber das ist eine andere Geschichte, die man vielleicht auch mal in einer Challenge oder Ähnlichem beantworten könnte. Warum widmet man jemand Bestimmten ein Buch.
(Helen Dalibor)

Nachwort

Nach Carl Zuckmayer war die Stadt Hamburg klein, dafür allerdings von einem riesigen Zauberreich umgeben, das viel bedeutender in der Vorstellung sei, als die Lüneburger Heide oder die Waterkant. Und das sei Hagenbeck. Das im Übrigen kein Eigenname sei, wie der Wilde Westen oder Alaska, sondern der Ausdruck für ein geheimnisvolles, unerforschtes Land, in das man sich sehne wie in die Erfüllung eines Abenteuers.
Noch heute steht Hagenbeck für den ersten gitterlosen Zoo, eröffnet im Mai 1907 vor den Toren Hamburgs in dem kleinen preußischen Ort Stellingen.
Eigentlich hatte Carl Hagenbeck sein Paradies für Tiere in seiner Heimatstadt eröffnen wollen. Dazu erwarb er ein Grundstück in Horn und wollte von der Stadt das umliegende Gebiet dazukaufen. Doch Hamburg weigerte sich, denn die Hansestadt hatte bereits einen Zoo, der sich am Dammtor-Bahnhof befand. So wich Hagenbeck nach Stellingen aus, das vor den Toren Hamburgs lag.
Bereits kurz nach der Eröffnung zeichnete sich ab, daß das neue Konzept vom gitterlosen Zoo ein voller Erfolg war. Die Besucherzahlen des Zoologischen Gartens in Hamburg gingen zurück und man überlegte dort fieberhaft, wie man für die Hamburger wieder attraktiv werden könnte. Noch dreiundzwanzig Jahre überlebte der Zoologische, bevor er für immer seine Pforten im Jahr 1930 schloß.
Die Völkerschauen waren bereits vor der Eröffnung des Tierparks in Stellingen ein Besuchermagnet gewesen. Die Menschen waren fasziniert von fremden Ländern. Nur gab es vor hundert Jahren nicht die Möglichkeiten, sich ins nächste Flugzeug zu setzen und den Ort seiner Wahl aufzusuchen. Schiffsreisen ermöglichten Reisen in entfernt liegende Länder wie die USA, Kanada, Ägypten oder Indien. Allerdings waren diese Reisen mit einigen erheblichen Strapazen verbunden. Um an seinen Zielpunkt zu gelangen, brauchte man mehrere Wochen und war zudem auf dem Meer den Wetterverhältnissen ungeschützt ausgesetzt.
So war es viel einfacher und vor allem günstiger, sich die fernen Welten direkt vor der eigenen Haustür anzusehen.
Doch mit den Jahren gab es Anstöße an den Bedingungen, wie die Menschen der Völkerschau während der Zeit leben mußten, zudem gab es immer bessere Möglichkeiten, sich selbst eine Reise in entferntere Länder zu leisten. So endeten Anfang der dreißiger Jahre die Völkerschauen in Hagenbeck‘schen Tierpark.
Ob es in der Zeit von 1912 bis zum 03. Oktober 1920 wirklich eine Elefantenkuh namens Bertha gegeben hat, ist mir nicht bekannt.
Zur damaligen Zeit existierte für die grauen Riesen nur ein Elefantenhaus, da die Rüsseltiere sich dort kurz aufhielten, um schnell an ihre weiteren Bestimmungsorte gebracht zu werden, wie andere Zoos oder einen Zirkus. Die große Elefantenanlage, die heute noch existiert, wurde erst 1937 eröffnet, nachdem im Jahr zuvor die Straße verschwand, die den Tierpark in zwei Teile geteilt hatte. Die Anlage steht auf dem ehemaligen Gelände der Völkerschauen, die Anfang der dreißiger Jahre ausliefen, da das Interesse der Menschen daran abgenommen hatte und nicht mehr zeitgemäß war.
Seit dem letzten Jahr wissen wir, daß ein Elefant durchaus in der Lage ist, zu lernen, einzelne Worte zu sprechen. Allerdings kann der Dickhäuter die Bedeutung der Worte nicht einordnen und sagt nicht das passende Wort in der richtigen Situation. Hingegen habe ich Bertha das Bewußtsein gegeben, genau zu wissen, was sie in der jeweiligen Situation sagen muß. Ich mag sie in diesen Szenen vermenschlichen, allerdings glaube ich, daß ein Elefant tatsächlich in der Lage ist, ein Wort zu sagen und dessen genaue Bedeutung zu kennen. Schließlich haben sie auch gelernt, was ein bestimmter Befehl bedeutet, der ihnen gegeben wird.
Bei Berthas Verhaltensweise habe ich möglichst versucht, dem naturgetreuen Verhalten eines Elefanten nachzukommen, so wie ich es bei den grauen Riesen beobachten konnte. Dabei blieb nicht aus, ein Vorbild unter den Elefanten zu haben, die ich kenne und die sich in Bertha alle wiederfinden. Es ist nicht nur ein Rüsseltier, da Berthas Charakter so vielfältig und komplex ist, wie ich ihn bei keinem einzigen Elefanten fand. So dienten als Vorbild Vilja, die im Juli 2010 verstorbene Elefantenkuh aus der Stuttgarter Wilhelma, die in jüngeren Jahren alles fraß, was ihr vor den Rüssel kam. Dann Shandra, die gegenwärtig in Hagenbeck lebt, sensibel ist und eingeschnappt reagiert, wenn es nicht direkt nach ihrem Kopf geht. Dieses Verhalten nenne ich Charakter besitzen, obwohl jeder Elefant Charakter hat. Aber damit meine ich, daß Shandra sich nicht bestechen läßt, wenn sie beleidigt ist. Und zu guter Letzt trägt Bertha die Züge von Jenny, die gegenwärtig in Karlsruhe lebt. Sie ist meiner Meinung nach, die schlaueste Elefantenkuh, die ich kenne. Wobei ich damit nicht sagen möchte, daß die anderen Elefanten dumm seien, denn aus sie sind klug und durchaus gewitzt. Doch Jenny ist für mich der Elefant, der mir am meisten bedeutet. Und so war es für mich selbstverständlich, daß sie durch Bertha dargestellt werden sollte. Aber wie es so ist im Laufe des Schreibens, stahl sich noch eine weitere Dickhäuterin in Berthas Charakter. Das ist Mala, die am 04. Juli 2012 den Tierpark Hagenbeck verlassen mußte, da für sie kein Platz mehr war. Als „Tausendschön“ setzte ich ihr ein weiteres literarisches Denkmal, da ich der Überzeugung bin, daß sie maßlos unterschätzt wurde und wird. Viele haben in Mala nur einen langweiligen Elefanten gesehen, der ständig mit dem Kopf nickte, also webte, oder nur ans Fressen dachte. Doch Mala war und ist viel mehr als diese Eigenschaften, die oberflächliche Blicke wahrnahmen. Doch so haben sie leider viele gesehen und das war mitunter auch ein Grund, warum Mala gehen mußte. Dabei ist die alte Socke – ja, es ist Malas Spitzname, den Pascal für seine Bertha nutzt – unheimlich klug und gelehrig. Verfressen mag sie sein, das gebe ich gerne zu. Doch sie war und ist die liebenswürdigste Dickhäuterin, die ich je kennengelernt habe. Doch vor zwei Jahrzehnten hatte sie sich selbst ins Abseits katapultiert, war das fünfte Rad am Wagen geworden. Solange es noch das Elefantenreiten gegeben hatte und sie als Husseins Gesellschafterin fungieren durfte, war sie gut genug. Nachdem beides wegfiel, paßte die Dickhäuterin nicht mehr ins Konzept, das von einer „gewachsenen“ Herde aus Müttern, Tanten und Jungtieren besteht. Dabei hat diese Herde ebenfalls einen Elefanten, der aus dem Rahmen fällt. Auf die alte Socke könnte man den guten alten Spruch verwenden: Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen.
Mala zog ins belgische Brugelette und stand dort monatelang allein auf einer Anlage. Nachdem sie sich dort recht einsam fühlte, was man ihrer Art des Webens erkennen konnte, bekam die Dickhäuterin Ende November Gesellschaft von zwei anderen Elefantendamen. Wie es ihre Art ist, hat sie gleich gezeigt, wer von ihnen das Sagen hat: Mala Tausendschön.
Doch so weit sie auch weg sein mag, ist sie präsenter denn je. Im Pairi Daiza sind Malas Qualitäten erkannt worden und sie wird so gefördert und gefordert, wie seit vielen Jahrzehnten nicht mehr. Denn sie ist eine der klügsten Elefantenkühe, die es in Europa gibt.
Wie Jenny ist mir Mala sehr ans Herz gewachsen, und so mußten Elefanten eine besondere Rolle spielen. Noch heute sind sie im Logo des Tierpark Hagenbeck zu finden. Hagenbeck ohne Elefanten ist undenkbar, wie auch Hagenbeck ohne Mala. Doch dieser Tag ist leider gekommen. Das Gehege, wo Mala zwanzig Jahre zu Hause war, ist verwaist. Mit dem Weggang der Elefantin hat Hagenbeck seinen größten Star verloren. Vielleicht werden sie dies eines Tages erkennen, aber dann wird es zu spät sein. Doch mit diesem Roman wird Mala auf ewig weiterleben.
Bereits nach der Eröffnung des Tierparks am 07. Mai 1907 wurde er genutzt, um Dokumentationen oder Wochenschau-Berichte zu drehen. Nachdem der Stummfilm immer populärer und die Filme abendfüllender wurden, wurde der Tierpark nun auch dazu genutzt. Die exotische Kulisse bot sich dazu einfach an.
Im 1912 gedrehten Film Die lebende Brücke wurde tatsächlich, wie im Roman geschildert, ein Bär vor laufender Kamera erschossen. Nicht nur heute würde es zu einem Aufruhr der Empörung in der Öffentlichkeit kommen, auch damals ist dies geschehen.
Ein Fragment des Films Die lebende Brücke befindet sich im Deutschen Film-Institut (DFI). Die Glückspilze hingegen gilt als verschollen und sehr wahrscheinlich als verloren.
Filmarchive, wie es sie heute gibt, hat es vor hundert Jahren nicht gegeben. Einige Regisseure wie Georges Méliès oder Filmgesellschaften lagerten ihre Filmrollen ein. Doch waren sie nicht sicher. Es konnte zu Bränden kommen oder die Rollen wurden bewußt zerstört, wie Georges Méliès es tat, als er Konkurs ging. Zu Beginn der Tonfilmära wurden die Stummfilmrollen ebenfalls vernichtet. Einerseits wollten die Produktionsfirmen Platz im eigenen Archiv schaffen, während sie andererseits annahmen, niemand würde sich nun im Zeitalter des Tonfilms mehr für Stummfilme interessieren. So wurden einzigartige Schätze der Filmwelt zerstört.
Des Weiteren ist die Filmrolle selbst ein Problem. Die Rolle ist nicht nur leicht entflammbar, sondern fängt auch mit der Zeit zu „schwitzen“ an. Schließlich verklebt sie, verfärbt sich und ist vollkommen zerstört.
So kann es sein, daß in irgendeinem Archiv noch Rollen mit den Filmen Die lebende Brücke und Die Glückspilze liegen. Doch der Zahn der Zeit nagt an ihnen. So viele Filme liegen noch unentdeckt in den Archiven in aller Welt. So viele, daß wir sie in hundert Jahren nicht durchsehen und retten können.
1919 begann dann das große Zeitalter des Filmdrehs in Hagenbeck. Unter der Regie von Fritz Lang wurden die beiden Filme Der goldene See und Das Brillantenschiff der Abenteuerserie Die Spinnen gedreht sowie das japanische Drama Harakiri. Die für die Streifen verantwortliche Produktionsfirma Decla hatte vorgehabt, neben dem Gelände des Tierparks ein Filmatelier zu errichten. Es waren in der Lichtbildbühne bereits Mitarbeiter für den Standort gesucht worden, als die Decla um die Jahreswende 1919/20 mit der Bioscop AG zur Decla-Bioscop fusionierte. Sie nutzten nun die vorhandenen Bioscop-Ateliers in Neubabelsberg, damit waren die Filmateliers in Stellingen Geschichte.
Wie Erich Pommer mit der Decla auf den Tierpark Hagenbeck als Drehobjekt aufmerksam wurde, ist nicht bekannt. Ich gab hierfür an, dass bereits im Jahr 1918 im Tierpark ein Film unter der Regie von Otto Rippert gedreht werden sollte. Hierbei handelte es sich um Madame Butterfly, der ein Jahr später unter dem Titel Harakiri mit Fritz Lang als Regisseur gedreht wurde. Wenige Monate zuvor hatte es in einer Ankündigung geheißen, daß Josef Coenen Regie führen würde. Warum Coenen aus dem Projekt ausstieg, ob im Jahr 1918 bereits Szenen des Films gedreht wurden und ob Hagenbeck wirklich als Drehort vorgesehen war, wie ich es anklingen lasse, darüber ist nie etwas verlautbart worden, man kann nur Vermutungen anstellen.
Für die Ausstattung der Requisiten der Filme war Heinrich Umlauff, der Direktor des ethnologischen Museums verpflichtet worden. Er zeichnete sich auch für die naturgetreuen Ausstattungen der Völkerschauen verantwortlich. So waren nach seiner Anleitung die Abu Simbel-Statuen zur Völkerschau Am Nil entstanden.
Die Völkerschau Am Nil wählte ich aus, da ich über sie einige Informationen zusammentragen konnte, auch wenn ich nicht genau benennen kann, wann genau sie im Jahre 1912 stattgefunden hat oder wie lange sie dauerte. Mir ist nur bekannt, daß sie im Sommer des Jahres, um die Monate Juli und August herum, stattgefunden hat, das aus einem Zeitungsausschnitt über die Dreharbeiten der Gebrüder Wolf zu ihrem Film Die Glückspilze hervorgeht.
Als ich begann dieses Buch zu schreiben, waren weder der erste Teil der Romanreihe beendet noch der zweite geschrieben worden. Eigentlich hatte ich den vorliegenden Roman als zweiten Teil geplant, doch während ich daran saß, wurde mir bewußt, daß dies erst der dritte Teil werden würde.
Daß das Eismeer komplett abgerissen und in einem gewaltigen Bau neu erstehen würde, war mir zum damaligen Zeitpunkt noch nicht bekannt gewesen. Doch als ich davon Kenntnis erhielt, baute ich den Abriß als Ausgangspunkt der Handlung des Romans mit ein.
Mit dem Auftauchen Masuts ist geklärt worden, warum Isis in den Träumen während ihrer Ägypten-Reise Hatschepsut bis aufs Haar geglichen hatte.
Ob Hatschepsut wirklich zugunsten ihres Stiefsohns Thutmosis III. abdankte, wissen wir nicht. Nach ihrem 22. Regierungsjahr verschwand sie spurlos, so daß auch angenommen werden kann, daß sie abdankte. Ob sie und Senenmut tatsächlich ein Liebespaar waren, ist bis heute ungewiß. Es gibt Vermutungen, aber keinen eindeutigen Beweis. Auch gibt es keine Erklärung dafür, warum er nach Neferures Tod in Hatschepsuts 16. Regierungsjahr spurlos verschwand.
Ich spann den Faden, daß Senenmut in die Verbannung geschickt wurde, wie ich es schon in einem von Isis‘ Träumen im ersten Band geschildert hatte.
Bei Echnaton griff ich auf die neuesten Erkenntnisse der Gen-Analysen zurück. Das Skelett aus KV55 wird mit Echnaton gleichgesetzt, da die vorhandene DNA darauf schließt, daß dies der Vater von Tutanchamun ist. Nur gibt es einige Ungereimtheiten in der Altersbestimmung, die lange Zeit auf einen Mitte Zwanzigjährigen wies und nun auf einen vierzig Jahre alten Mann schließt. Aufgrund dessen erfand ich einen Zwillingsbruder Echnatons. Da eineiige Zwillinge dieselbe DNA haben, läßt sich nicht erkennen, ob es sich um den Ketzerpharao oder seinen Zwilling handelt.
Ein weiterer Punkt, warum das Skelett aus KV55 Echnaton sein soll, sind zwei Zauberziegel, die den Thronnamen des verfemten Pharaos nennen.
Die Theorie, ob Nofretete tatsächlich als Semenchkare den Horus-Thron bestieg, ist bis heute unter den Ägyptologen umstritten. Es mag einige Hinweise darauf geben, daß Nofretete tatsächlich dieser geheimnisvolle unbekannte Pharao war. Doch beruhen auch diese auf Spekulationen.
Da ist einmal derselbe Eigenname, den beide tragen: Neferneferuaton, schön sind die Schönheiten des Aton. Dies wird häufig als Beweis erwähnt. Zudem trug die schöne Königin vom Nil die Atef-Krone, wie es zuvor nur Hatschepsut tat.
Der britische Ägyptologe Cyril Aldred hatte herausgefunden, daß im Amarna-Kunststil zwischen Frauen und Männern unterschieden wurde. Die weiblichen Darstellungen hatten einen konvexen Nacken, während er bei den männlichen konkav gewesen ist.
Nofretete und Semenchkare werden beide mit einem konvexen, weiblichen Nacken abgebildet.
Als weiteres Indiz für die Theorie gilt, daß der unbekannte Pharao in seinem Namen die Beiworte trägt: geliebt von Warenre. Dies ist ein Bestandteil von Echnatons Thronnamen.
Ob Nofretete tatsächlich Semenchkare war, können die Ägyptologen bis heute nicht sagen, auch wenn es einige Punkte gibt, die dafür sprechen.
Sicher ist allerdings, daß die Schöne vom Nil nicht nach Echnatons 12. oder 14. Regierungsjahr spurlos verschwand. Im Dezember 2012 gaben Wissenschaftler der niederländischen Katholischen Universität Leuven in Belgien bekannt, daß sie zu Beginn des Jahres in einem Steinbruch nahe Achet-Aton eine Inschrift entdeckt hätten, die Nofretete in Echnatons 16. Regierungsjahr nennt.
Möglich, daß Nofretete ihren Gemahl überlebte.
Ob es sich bei Echnaton und Nofretete tatsächlich um Geschwister gehandelt haben, läßt sich beim heutigen Stand der Forschung nicht beweisen. Zwar fand man heraus, daß die Younger Lady und das Skelett aus KV55 die Eltern von Tutanchamun sind. Es gibt allerdings kein verwertbares Vergleichsmaterial von den sechs Töchtern Echnaton und Nofretetes, das unter anderem Meritaton, Maketaton und Anchesenamun sind.

Der Elefantendompteur Mathias Walter, Heinrich Umlauff, Carl Hagenbeck, Fritz Lang, Friedrich Müller, Charles Paulus, Siegward Gruner, Margot Petersen und die Gebrüder Wolf haben wirklich gelebt. Alle anderen Personen wurden von mir erdacht und zum Leben erweckt. Falls sich jemand in einer dieser Personen wieder erkennen sollte, war dies nicht beabsichtigt und ist aus meinem Unterbewußtsein heraus entstanden. Denn alle Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
Die einzige Ähnlichkeit, die beabsichtigt ist, ist die von Bertha und Mala. Indem ich Pascals Dickhäuterin die Eigenschaft gab, Fragen mit Ja und Nein zu beantworten, konnte es kein anderer Elefant als Mala sein, auch wenn Bertha, wie bereits erwähnt, noch Eigenheiten anderer Elefanten hat. Auch das Scharren mit dem Fuß, wie ein Stier vor dem Angriff, habe ich von Mala übernommen. Dieses Scharren ist eine Drohung. Die Elefantin wurde im April 2012 wieder einmal recht rüde von Hussein behandelt. Mehrmals scharrte sie mit dem Fuß und trat auch einmal mit dem Hinterfuß aus, als wolle sie ihren Artgenossen in den Graben werfen. Um dieses Vorhaben auszuführen fehlten ihr allerdings noch etliche Zentimeter.
Als Pascal sich von Bertha verabschiedet, warnt er sie, sich nicht böse gegenüber ihren neuen Pflegern zu verhalten, da er nicht möchte, daß sie getötet wird. Der junge Justine benutzt dafür das Wort Electrocution, erwähnt in diesem Zusammenhang Thomas Alva Edision und den Stromkrieg.
Ende des 19. Jahrhunderts verlor Edison mit seinem Gleichstrom gegen George Westinghouse, da dessen Wechselstrom auch über weite Strecken einen geringen Energieverlust bedeutete. Der erfolgsverwöhnte Edison konnte diese Niederlage nicht verwinden, da diese Technik auch von seinem ehemaligen Mitarbeiter Nicola Tesla entwickelt worden war. Deshalb versuchte Edison den Menschen zu zeigen, wie gefährlich Westinghouse‘ Wechselstrom ist. Dazu ließ er Tiere wie Hunde oder Katzen durch Wechselstrom töten und 1903 eben auch einen Elefanten.
Topsy hatte bereits mehrere Menschen auf dem Gewissen. Daß sie diese angegriffen hatte, da die ihr gegenüber sich ungerecht verhalten hatten, wurde hierbei ausgeblendet. So hatte der Pfleger, der ihr dritter „Opfer“ war, sie mit brennenden Zigaretten gefüttert. Doch noch durfte Topsy weiterleben, obwohl sie die damals für einen Elefanten normal angesehene Anzahl der Todesopfer, die sich auf zwei Menschenleben bezog, überschritten hatte.
Da ihr Pfleger auf Coney Island allerdings die meiste Zeit über betrunken war, wurde entschieden, daß Topsy sterben mußte. Man entschied sich, sie zu hängen, dagegen erhob der US-amerikanische Tierschutzverein Einspruch.
Und so kam Edison ins Spiel. Die Edison Company, die New York mit Strom versorgte, wollte die Elektrocution ausführen. Zum damaligen Zeitpunkt befand sie sich nicht mehr im Besitz des Erfinders. Dennoch ließ Edison die Electrocution an der Elefantenkuh filmen, so daß jeder deren Hinrichtung noch heute im Internet ansehen kann. Dazu braucht man auf youtube nur die Suchworte elephant, electrocuting und Topsy eingeben.
George Westinghouse und andere waren über Edisons Methoden empört. Doch der Erfinder ließ sich nicht beirren, sondern ließ sogar zu, daß der Strom auch Menschen töten durfte – der elektrische Stuhl.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war es völlig normal, einen Elefanten hinzurichten, wenn er mehrere Menschen getötet hatte und als gefährlich eingestuft wurde. Es war ein großes Spektakel. Oft wurden Elefanten erschossen oder auch gehenkt, was durchaus mal schiefgehen konnte, wie bei Elefantenkuh Mary. Diese brach sich durch einen Sturz, als das Seil riß, das Becken, bevor sie getötet wurde. Insofern schien die Methode der Elektrocution eine kurze Qual bis zum Tod zu sein.
Doch man sollte nie vergessen, daß nicht der Elefant am Ende die Schuld für den Tod eines Menschen trägt, sondern immer nur der Mensch selbst. Durch sein verantwortungsloses Handeln bringt er sich nicht nur in Gefahr, sondern schadet auch dem Elefanten, der das Vertrauen in die Menschen verliert, gefährlich und unberechenbar wird. Solche grauen Riesen zu resozialisieren ist schwierig – aber nicht unmöglich. Es erfordert Geduld und Einfühlungsvermögen, damit der Elefant wieder lernt dem Menschen zu vertrauen.
Wer sich wundert, daß in der Handlung um Pascal Justine immer nur von Stellingen als eigenständigem Dorf gesprochen wird, dem möchte ich an dieser Stelle sagen: Dies ist kein Fehler meinerseits.
Stellingen war ein eigenständiges preußisches Dorf bis es 1928 zur Stadt Altona kam. Mit dem Groß-Hamburg-Gesetz im Jahr 1937 wurde Altona ein Stadtteil der Hansestadt. Seitdem hat Hamburg auch wieder einen Zoo: den Tierpark Hagenbeck.